Risikofaktoren für Gerstenkorn

Hordeolum 

Risikofaktoren für Gerstenkorn

Zu den Risikofaktoren für ein Gerstenkorn zählen in erster Linie mangelnde Hygiene, Kontaktlinsen oder Make-up. Aber auch Stress und Umweltreize können ein Gerstenkorn begünstigen.

Vorbeugen durch Hygiene

Bei einem Gerstenkorn handelt es sich um eine harmlose Entzündung der Augendrüsen. Die hauptsächliche Ursache (ausführlich erläutert im entsprechendem Beitrag) liegt in einer bakteriellen Infektion. Eine Reihe weiterer Faktoren können die Entstehung dieser Entzündung begünstigen. Durch Beachtung einiger einfacher Regeln lässt sich das Risiko bereits deutlich verringern.

An erster Stelle steht dabei die Einhaltung von Hygiene. Das zählt für alles was mit den Augen in direkten Kontakt kommt – sowohl als vorbeugende Maßnahme als auch bei der Behandlung von Gerstenkörnern selbst. Verschmutze Finger, Kontaktlinsen oder Kosmetika sind nur einige Beispiele dafür. 

Bakterien wie Streptokokken gehören zum natürlichen Hautmilieu, besonders in feuchten Bereichen wie den Augendrüsen Eine tägliche Reinigung des Gesichts, und speziell der Augen, ist daher besonders wichtig, um zu verhindern, dass die Augendrüsen verstopfen und damit den idealen Nährboden für eine Verbreitung von Bakterien bieten. Dazu eignet sich Abschminklotion in Kombination mit einem Wattepad oder Kosmetiktücher ganz gut. Bei einer mehrmaligen Verwendung von Waschlappen müssen diese unbedingt mit 75 Gad gewaschen werden um alle Keime restlos zu beseitigen.

Die richtige Hygiene bei Make-up

WimperntuscheOft genug wird die Verbindung zwischen einem Gerstenkorn und Kosmetika unterschätzt. Dabei sind gerade Eyeliner, Mascara und Co. direkte Überträger von Keimen auf das Auge. Eine Entzündung kann bei unsachgemäßer Hygiene somit provoziert werden. Durch das Einhalten einiger Regeln lässt sich dieser Risikofaktor bereits schon deutlich minimieren. Diese sind: 

  • Vor jedem Schminken die Hände gründlich waschen
  • Vor dem Schlafen gehen immer abschminken
  • Make-up niemals verleihen oder von einer anderen Person verwenden
  • Make-up regelmäßig desinfizieren
  • Nach einer abgeheilten Gerstenkorn-Infektion sämtliches Augen-Make-up entsorgen
  • Bei gereizten Augen keine Kosmetika verwenden (Zugluft, Chlorwasser, etc.)

Ordnungsgemäße Hygiene bei Kontaktlinsen 

Kontaktlinsen

Wie Kosmetika können auch Kontaktlinsen verantwortlich für die Übertragung von Bakterien auf das Auge sein. Aus diesem Grund müssen Kontaktlinsen nach jedem Gebrauch sorgfältig desinfiziert werden. Zusätzlich wird empfohlen regelmäßig Enzymreiniger für die Proteinentfernung zum Desinfektionsmittel hinzuzufügen. Das erhöht nicht nur den Tragekomfort der Linsen, sondern nimmt Bakterien auch den Nährboden für eine mögliche Verbreitung. Während des üblichen Tragens von Kontaktlinsen bildet sich zwischen Linse und Hornhaut ein Biofilm aus Proteinen und Fetten, der an der Linse haften bleibt. Durch die tägliche Desinfektion der Linsen wird dieser nicht vollständig entfernt und bildet mit der Zeit ein Sammelplatz für mögliche Krankheitserreger. Weiche Kontaktlinsen sind dabei durch ihre Poren besonders Anfällig für Besiedelung von Keimen wie Bakterien, Viren oder Pilzen, die nicht nur ein Gerstenkorn sondern auch eine Bindehaut- oder Hornhautentzündung verursachen können. Aber auch durch das benutzen von Tageslinsen und desinfizieren der Finger kann ein Übertragungsrisiko deutlich minimiert werden.

  • Wir haben einige hilfreiche Tipps beim Umgang mit Kontaktlinsen bereitgestellt:
  • Linse und Behälter regelmäßig reinigen und desinfizieren.
  • Linse dabei mit dem kleine Finger abreiben weil dieser in der Regel die geringste Keimbelastung aufweist
  • Kontaktlinsen niemals mit Make-up in Berührung kommen lassen
  • Make-up erst nach dem Einsetzen der Linsen auftragen.
  • Abends erst abschminken, anschließend die Kontaktlinsen entfernen

Stress als weiterer Risikofaktor

Risikofaktor Stress

Oft stehen Stress und eine Infektion unmittelbar im Zusammenhang. Entweder das verstärkte Empfinden von Stress als Reaktion auf eine kommende Erkrankung oder aber Stress als indirekter Auslöser für eine Krankheit.

Mittlerweile ist nachgewiesen, dass Stress die Immunabwehr des Körpers senken und damit Infektionen wie ein Gerstenkorn begünstigen kann. Schuld ist die vermehrte Ausschüttung von Hormonen während der Körper gleichzeitig das Immunsystem runterfährt. Aber auch der „Open Window Effekt“ als Ergebnis von starken psychischen als auch körperlichen Belastungen öffnet einfallenden Krankheitserregern sprichwörtlich die Tür. In der Phase der Abspannung sinken auch die Anzahl Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) im Blut auf einen Wert bis unter dem Normalniveau und schwächen damit das Immunsystem deutlich. Deshalb ist es wichtig anhaltenden Stress zu vermeiden und sich immer ausreichend Schlaf zu gönnen.

Ein weiterer Stressfaktor kann auch ein langes Arbeit am Bildschirm sein. Durch mangelnde Tränenflüssigkeit und weniger Blinzeln werden die Augen nur noch unzureichend mit Nährstoffen, Enzymen und Antikörpern vorsorgt. Auch hier können sich Bakterien nahezu ungehindert vermehren. Daher ist es wichtig öfter mal zu blinzeln, viel zu trinken und auch sonst den Augen eine Pause zu gönnen.

Wind, Sonnenlicht und der Besuch im Schwimmbad

Ständig ist unser Auge Einflüssen aus der Umwelt ausgesetzt. Dazu zählen Rauch, Staub, Wind, Sonnenlicht bzw. UV-Licht, Chlorwasser im Schwimmbad oder andere Einflüsse wie Kontaktlinsen oder Fremdkörper. Diese Reize können die Abwehrfunktion der Augen schwächen und dann Reizungen der Bindehaut oder gar Gerstenkörner verursachen. Hilfreiche Gegenmaßnahmen sind in diesen Fällen ebenfalls öfter blinzeln oder gar künstliche Tränen, um das Auge wieder ausreichend zu befeuchten.